Streuobstwiesen prägen seit Jahrhunderten das Bild der Fränkischen Schweiz. Sie liefern uns jedes Jahr köstliches Obst und sind der Grund dafür, warum es bei uns so viele Brennereien gibt. Darunter finden sich viele selten gewordene Obstsorten, die man im Supermarkt nicht kaufen kann.
Streuobstwiesen sind wichtig für Klima und Biodiversität – sie gelten nicht umsonst als die „Regenwälder Deutschlands“. Bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten und über 3.000 Obstsorten finden sich in den Streuobstbeständen.Auch für den Tourismus spielen Streuobstwiesen in der Fränkischen Schweiz eine wichtige Rolle. Die Kirschblüte zieht jedes Jahr viele Touristen von Nah und Fern an.

Doch die Streuobstwiesen sind bedroht, denn sie lassen sich nicht rentabel bewirtschaften. Kaum jemand weiß, wieviel Arbeit hinter der Pflege einer Streuobstwiese steckt. Im Gegensatz zu den niederstämmigen Obstplantagen sind Streuobstwiesen sehr viel aufwändiger zu bewirtschaften: Das beginnt beim Baumschnitt und hört beim Erklettern der langen Leitern für die Kirschenernte längst nicht auf.
Viele Streuobstwiesenbesitzer pflegen ihre Bäume aus Tradition, aus Naturverbundenheit und teilweise auch als Hobby. Was für ein Glück! Denn noch finden wir in der Fränkischen Schweiz die Äpfel uralter Sorten, die Kirschen, die mit intensivem Aroma besonders gut fürs Brennen geeignet sind und Mirabellen und Zwetschgen, die in der Sonne ausgereift sind.


Dieses Alleinstellungsmerkmal der Fränkischen Schweiz wollen wir nutzen und drehen einen Imagefilm über die „Streuobstwiesen rund um die Fränkische Schweiz“.
Wir wollen zeigen: Wer sind eigentlich die Bewahrer unserer Streuobstwiesen? Wieviel Arbeit steckt im Streuobst und was kann ich tun, wenn auch ich dieses Kulturgut schützen möchte.
Der Film ist ein Kooperationsprojekt aus vier ILEs und hat damit einen einmaligen Charakter. Neben der ILE Fränkische Schweiz AKTIV beteiligen sich auch unsere Nachbar-ILEs:
Für die Erstellung des Films wurde Christian König mit seiner Agentur Wetter-Klima-Umwelt beauftragt.
Das Projekt ordnen wir den Maßnahmen VERMARKTUNG REGIONALER PRODUKTE und MARKETING FRÄNKISCHE SCHWEIZ AKTIV unseres Konzeptes zu.
Das Vorhaben kostete 26.237,60 €. Davon wurden 75% der Kosten vom Amt für Ländliche Entwicklung übernommen. Der Rest wird unter den 47 Kommunen der vier ILEs aufgeteilt. Das heißt: für die Filmproduktion hatte jede ILE-Gemeinde einen Kostenanteil von nur 140,- €. Die Vorsitzenden Christiane Meyer und Wolfgang Nierhoff bekamen den Förderbescheid am 23.Juni 2020 überreicht. Ende des Jahres 2021 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Die Dreharbeiten liefen im August und September 2020. Von der Produktion über die Verarbeitung bis zur Vermarktung wurden verschiedene Drehorte in allen vier ILE-Gebieten ausgewählt. Unter anderem interviewte unser Kamera-Team alteingesessene Obstbauern und junge Menschen, die sich beruflich umorientieren wollen, besuchte Dorfläden und verfolgte die Arbeit von Imkern und Pädagogen.
Das Filmmaterial wurde gesichtet, sortiert und geschnitten. Seit Frühjahr 2021 ist der Film fertiggestellt. Die Filmpremiere fand am 28.Juli 2021 auf Schloss Oberaufseß in Aufseß statt. Weitere öffentliche Aufführungen sind geplant.
Der Imagefilm „Streuobstwiesen“ steht allen Streuobstwiesenunterstützern zur Verfügung: Landwirten, Schulen, Kindergärten und allen anderen, die über Streuobst informieren und inspirieren wollen.
Möchten auch Sie mithelfen, diese einmalige Obstlandschaft zu erhalten? Gern stellen wir Ihnen den Film für Ihre Medien zur Verfügung.
Nicht vergessen: Die einfachste Art, Streuobstwiesen zu unterstützen ist immer noch: heimische Säfte und Schorlen aus Direktsaft zu trinken (und nicht aus Apfelsaftkonzentrat). Damit ermöglichen Sie dem Landwirt, sein Streuobst rentabel zu vermarkten.
